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Multimedialer Vortrag in Dornbirn
05.11.2012

Es ist ein Kampf gegen ein Geschäft, das mittlerweile lukrativer ist als der Handel mit illegalen Narkotika. Eine Industrie, die jährlich 200 Millionen Opfer fordert – und die nach Meinung von Biologen das Ökosystem Meer und die ganze Menschheit gefährden kann, wenn sie Erfolg hat.

Die Rede ist vom Handel mit Haifischflossen, die in China als teure Delikatesse zur Steigerung der Männlichkeit verkauft werden – schließlich gelten Haie als die gefährlichsten Monster der Erde und deren Verzehr soll wohl ein für alle Mal die Machtverhältnisse klarstellen. Zum Leidwesen der 100 Millionen Jahre alten Tiere gelingt dies nur zu gut: über 70 Arten sind bereits vom Aussterben bedroht, die meisten davon werden bereits als nicht mehr überlebensfähig bezeichnet.

Eine schreckliche Tatsache, besonders für alle, die das Meer lieben und die Artenvielfalt schätzen. Doch wie soll das Verschwinden von Haien die Menschheit beeinträchtigen? Wenige wissen, dass die meisten Ökosysteme ausgesprochen instabil sind. Als vielfältige Netze von Abhängigkeiten und Wechselwirkungen zwischen Tieren, Pflanzen, Lebensräumen und vielen anderen Faktoren sind sie anfällig gegenüber kleinsten Veränderungen. Das gilt auch für das größte zusammenhängende Ökosystem unsere Planeten, das Meer, in dem der Hai noch dazu eine besonders „einflussreiche“ Position hat: da er an der Spitze der Nahrungskette steht, hätte seine Ausrottung besonders weitreichende Folgen.

Kein Experte kann absehen, was ein Zusammenbruch der Ozeane, wie wir sie kennen, für Folgen haben könnte. Aber dass es uns Menschen sehr wohl betreffen wird, darin sind sich Biologen einig: Der größte Teil des Sauerstoffs auf der Erde wird von Algen produziert, deren Bestand schließlich von Fressfeinden in der Nahrungskette beeinflusst wird.

Jedem vernünftigen Mensch leuchtet ein, dass dies ein unglaubliches Risiko darstellt. Und alles nur für eine Suppe? Etwa 95% des Marktes im Haihandel nimmt China ein, und auch dort leisten sich nur Wohlhabende die Delikatesse. Die Unverhältnismäßigkeit ist eindeutig, und doch mangelt es an Sympathie und an Einsatz für die ältesten Geschöpfe der Erde. Weniger bedrohte Tiere haben teilweise eine größere Lobby. Schuld daran ist das Image des Hais als Menschenfresser. Obwohl das durch die Medien geprägte Bild in den letzten Jahren einen Wandel erfahren hat, wissen immer noch zu wenige Menschen um die Einzigartigkeit der Haie.

Unser Partner Sharkproject setzt sich sowohl für den aktiven Artenschutz, als auch für Aufklärung ein: kommenden Freitag findet in Dornbirn ein Vortrag von Dr. Walter Buchinger statt. Er ist Vorsitzender von Shark Projekt Austria und wird mit einigen gängigen Klischees aufräumen: Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass der Hai erst wirklich gefährlich wird, wenn man ihn isst? Der Eintritt zu der Veranstaltung ist kostenlos, es wird lediglich um eine freiwillige Spende an Sharkproject gebeten.

Wir vom Verband Internationaler Tauchschulen hoffen auf besonders rege Teilnahme an der multimedialen Veranstaltung, denn der Erlös kommt dem Schutz der Haie zugute, der uns sehr am Herzen liegt. Nicht nur aus dem naheliegenden Grund, dass das Tauchen mit Haien eine besondere Erfahrung und ein beliebtes Erlebnis für Taucher ist. Sondern auch aus Verantwortungsbewusstsein gegenüber kommenden Generationen – im schlimmsten Fall sogar schon der nächsten.

Mehr Infos zum Vortrag auf tcv.at und auf Facebook

Hier geht es zur Website von Sharkproject